Sonntag, 12. Februar 2012

Mein Liebster...

Mein Herz sehnt sich nach diesem Abend. Nur ein Laut von Dir, mein Liebster, und es wird mir wohl! Was machst Du bei der entsetzlichen Hitze? Mir ist wo warm, ich bin kraftlos; aber Kräfte des Geistes bedarf man hier nicht, und ich bin so stille und lasse mich gehen und lasse die andern reden. Welch ein anderes schönes Leben ist es mit Dir, Du Liebster! O dass Du immer fühlen könntest, wie viel Du mir gibst! Ich kann dies so wenig sagen, denn meine Gefühle sind so still; ich denke oft, wie viel ich Dir zu sagen hätte, Dich zu fragen, und ich sage doch so wenig, aber ich lebte immer so einsam; was ich dachte, teilte ich nur mit aus Furchtsamkeit, und daher wird es mir oft schwer, über die Dinge zu sprechen; es wird sich aber geben, der längere Umgang mit Dir wird mir mehr Selbstvertrauen geben. Alles schläft schon um mich her, aber ich kann nicht eher ruhen, bis ich Dir, teurer Liebster, einen guten Abend gesagt habe, jetzt schläfst Du wohl; ach mir ist's immer, als müsste ich Dich aufsuchen, als hörte ich den Laut Deiner Stimme. Ohne Eich ist das Leben mir nur ein Traum; ich bin nie da, wo ich scheinbar bin, sondern meine Seele, meine besten, wärmsten Gefühle sind nach Dir hin gerichtet. Wie lebst Du? Um unserer Liebe willen strenge Dich nicht zu sehr an, mein einziger Lieber, arbeite nicht zu viel; es kann mir so Angst werden, dass Du Dir doch wirklich schaden könntest.

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