Sonntag, 4. Mai 2014

Schlaf.. (Samantha)

Ich bin müde...
So müde…
Am liebsten würde ich mich einfach fallen lassen.
Fallen leise in das warme, weiche Bett.
Mich unter der Decke verstecken, nie wieder hervorkommen.
Mich vor der Welt verborgen halten.
Die Realität verleugnen.
Ich will sie nicht wieder sehen.

Es ist so schön warm hier.
So weich.
Ich fühle mich geborgen, obwohl ich allein bin.
Nur unter Menschen ist man einsam.

Aber ich kann mich nicht fallen lassen.
Niemand würde mich auffangen.
Dort ist kein weiches Bett.
Dort ist nur ein schwarzer Abgrund.
Tief.
Dunkel.
Kalt.
Mich anziehend.
Verschlingend.

Ich gehe näher heran.
Oh süße Freiheit, die mich lockt.
So einfach wäre es.
Sich fallen lassen.
Fliegen….
Fliegen ist Freiheit.
Ich weiß es, habe es immer so empfunden.
Und ich wollte immer in Freiheit sterben.
Nicht durch die Hand von Mördern,
Verräter,
Feinden,
Freunden.

Oh Dunkelheit, was ist nur so anziehend an dir?
Diese angenehme Schwärze?
Wieso ist es plötzlich so warm bei dir?
Wieso sieht dein endloser Schlund plötzlich so weich aus?

Ich sehne mich nach Geborgenheit, Wärme, Ruhe.
Wieder scheint mich die Dunkelheit zu locken,
zu umschwärmen.

Das Bett ist so weich.
So warm.
Ich fühle mich geborgen.
Ich sehe auf dieses anziehende Wesen herab.
Die Bettwäsche ist warm.
Ich bin so müde.
Will endlich schlafen.

Ich öffne meine Augen und das Bett ist aus meinen Gedanken verschwunden.
Der Abgrund wartet geduldig auf mich.
Oh angenehmen, dunkle Wärme.
Ich gehe näher heran.
Ich will endlich schlafen.
Ruhe finden.